Die Oscars 2025 stehen vor der Tür, und während wir die glamourösen Outfits und emotionalen Dankesreden der Stars erwarten, möchten wir einen anderen Aspekt der Filmwelt beleuchten: Zähne. Ob strahlend weiße Lächeln, dramatisch ausgeschlagene Zähne oder der schräge Zahnarzt im Horrorfilm – Hollywood hat eine besondere Beziehung zu Zähnen. Doch wie realistisch sind diese Darstellungen eigentlich? Zeit für einen genaueren Blick.
Hollywoods Perfektion: Die Obsession mit dem makellosen Lächeln
In Hollywood scheint ein strahlend weißes Lächeln fast so wichtig zu sein wie die schauspielerische Leistung. Stars wie Julia Roberts, Tom Cruise oder Margot Robbie werden oft für ihre makellosen Zähne bewundert. Doch diese Perfektion ist nicht natürlich: Veneers, professionelles Bleaching und hochmoderne Zahnmedizin sorgen dafür, dass die Zähne der Stars wie aus dem Katalog aussehen.
Das Lächeln von Tom Cruise, war beispielsweise alles andere als perfekt. So lag seine Zahnmittellinie weit außerhalb des Rasters und einer seiner Schneidezähne stand stark hervor. Zusätzlich zur Zahnfehlstellung waren die Zähne von Tom Cruise sehr deutlich verfärbt. Um dies zu korrigieren, musste der Schauspieler über viele Jahre entsprechende Behandlungen über sich ergehen lassen. Aufgrund der stark verschobenen Zähne, musste er zunächst eine Zahnspange tragen. Er entschied sich übrigens erst im Alter von 40 Jahren dazu, eine Zahnspange zu tragen. Er wählte damals eine Keramikzahnspange. Was die Verfärbungen angeht, wurden Tom Cruises Zähne anschließend mehrfach aufgehellt. Mittlerweile hat der Schauspieler seine Behandlung mit Veneers aufgewertet.
Realität: Im wahren Leben ist Zahnschmelz nie strahlend weiß. Natürliche Zähne haben eine leicht gelbliche oder gräuliche Nuance – ein Zeichen gesunder Substanz. Der Hollywood-Standard setzt jedoch teilweise recht unrealistische Maßstäbe, die oft teure kosmetische Eingriffe erfordern.
Die größten Zahnmythen im Film
Mythos 1: Zähne werden leicht ausgeschlagen
In Actionfilmen wie John Wick oder Mission: Impossible fliegen Zähne scheinbar bei jedem Schlag durch die Luft. Es sieht dramatisch aus, aber in der Realität ist das viel schwieriger.
Fakt: Zähne sind fest im Kiefer verankert und halten großem Druck stand. Ein Schlag kann zwar zu Rissen oder Absplitterungen führen, doch das komplette Ausschlagen erfordert extreme Kraft und meist einen unglücklichen Winkel.
Mythos 2: DIY-Zahnmedizin ist möglich
Filme wie Cast Away (2000) zeigen verzweifelte Szenen, in denen Charaktere ihre eigenen Zähne ziehen. Tom Hanks nutzt einen Löffel und einen Stein – mit fragwürdigem Erfolg.
Fakt: Ohne Betäubung und professionelle Werkzeuge ist das Entfernen eines Zahns nicht nur extrem schmerzhaft, sondern auch gefährlich. Solche Aktionen können zu extrem aufwendingen Nachbehandlungen und zu schweren Infektionen führen. Also: DIY-Zahnmedizin a la Hollywood ist keine gute Idee.
Mythos 3: Schlechte Zähne = schlechter Charakter
Bösewichte in Filmen haben oft ungepflegte oder faulige Zähne. Denken wir an Captain Barbossa (Pirates of the Caribbean) oder Größen wie Hannibal Lecter.
Fakt: Diese Darstellung ist nicht nur klischeehaft, sondern auch problematisch. Sie suggeriert, dass Zahngesundheit ein Spiegel moralischen Charakters ist, was schlichtweg falsch ist. Schlechte Zähne können viele Ursachen haben – von Genetik bis zu eingeschränktem Zugang zu Zahnmedizin.
Filme, die Zahnmedizin (fast) richtig darstellen
Manchmal schafft es Hollywood allerdings, Zahnmedizin einigermaßen korrekt zu zeigen. Hier zwei bemerkenswerte Beispiele:
- Marathon Man (1976): Die berühmte Zahnarzt-Szene ist zwar übertrieben, aber die gezeigten Werkzeuge und Praktiken sind erstaunlich authentisch.
- The Hangover (2009): Vermutlich haben sich viele, die den Film gesehen haben, gefragt, wie es möglich ist, dass Alan’s Zahnlücke so authentisch aussieht. Die Lösung ist recht einfach: Der Schauspieler Ed Helms hatte diese Zahnlücke bereits vor dem Film und trug einen herausnehmbaren Zahnersatz. Realistischer geht es also nicht.
Unsere Oscars für Zahnmythen in Filmen
Um das Thema humorvoll abzurunden, verleihen wir hier unsere eigenen „Zahn-Oscars“:
- „Bester Zahnarzt-Auftritt“: Horrible Bosses – Dr. Julia Harris sorgt für Lacher und (unangenehme) Momente im Behandlungsstuhl.
- „Größter Zahnmythos“: Cast Away – Der DIY-Zahnzug bleibt uns als einer der absurdesten Momente in Erinnerung.
- „Authentischste Zahnpflege-Szene“: Finding Nemo – Die Zahnarztpraxis und das Aquarium schaffen eine realistische, wenn auch skurrile, Verbindung zur Zahnmedizin.
Möchten auch Sie ein „Oscar-reifes“ Lächeln? Dann rollen wir gerne den (orangenen) Teppich für Sie aus und freuen uns, Sie bald in unserer Praxis begrüßen zu dürfen.
Bildnachweis: Tempura, istock